Feingold: Das reine Gold in der Schmuckherstellung
Gold, ein Symbol für Reichtum und Beständigkeit, hat eine lange und faszinierende Geschichte in der Menschheit. Besonders Feingold, das nahezu reines Gold ist, spielt eine bedeutende Rolle in der Schmuckherstellung. Dieser Beitrag beleuchtet die Eigenschaften, Verwendung und Besonderheiten von Feingold und Goldlegierungen in der Schmuckindustrie.
Was ist Feingold?
Feingold ist Gold in seiner reinsten Form, mit einem Feingehalt von 999,9 Promille oder 24 Karat. Es ist nahezu frei von anderen Metallen, was ihm eine unvergleichliche Reinheit und einen strahlenden Glanz verleiht. Aufgrund seiner Weichheit wird Feingold selten allein für Schmuckstücke verwendet, sondern meist in Form von Legierungen, um seine Härte und Widerstandsfähigkeit zu erhöhen.
Geschichte und Legierungen von Gold
Die Bedeutung von Goldlegierungen
Goldlegierungen bestehen aus Gold, das mit anderen Metallen wie Silber und Kupfer gemischt wird. Diese Legierungen sind notwendig, um die mechanischen Eigenschaften von Gold zu verbessern, da reines Gold zu weich ist, um für Schmuckstücke verwendet zu werden, die im täglichen Gebrauch stehen.
Bis ins 19. Jahrhundert war es in Europa verboten, Gold mit anderen Metallen zu legieren. Erst später wurden Gold, Silber und Kupfer gemeinsam verwendet, da diese Metalle auch in der Natur häufig zusammen vorkommen. Dieses Dreistoffsystem hat sich als Standard für klassische Schmucklegierungen etabliert und wird bis heute verwendet.
Farbvielfalt durch Legierungen
Durch die Kombination von Gold mit Silber und Kupfer können verschiedene Farbtöne erzeugt werden. Hier einige Beispiele:
- Sattgelb: Diese klassische Farbe wird durch eine ausgewogene Mischung von Gold, Silber und Kupfer erreicht, wie bei den Mokume Gane Trauringen Abura.
- Hellgrün: Durch einen höheren Silberanteil entsteht ein grünlicher Farbton. Grüngold.
- Lachsrosa: Ein höherer Kupferanteil erzeugt einen rötlichen oder rosafarbenen Farbton.
- Silberweiß: Mit einem sehr hohen Silberanteil wird ein weißlicher Farbton erreicht.
Zusätzlich können durch den Zusatz weiterer Metalle wie Palladium oder Nickel die Eigenschaften der Legierungen je nach Anforderung weiter beeinflusst werden.
Feingehalt von Goldlegierungen
Der Feingehalt von Goldlegierungen wird in Promille (Teilen pro Tausend) angegeben und beschreibt den Anteil an reinem Gold im Gesamtgewicht der Legierung. Übliche Feingehalte in der Schmuckherstellung sind:
- 333: Enthält 33,3% Gold, wird häufig in industriell gefertigten Schmuckstücken verwendet.
- 585: Enthält 58,5% Gold, eine gängige Legierung für hochwertigen Schmuck.
- 750: Enthält 75% Gold, wird oft für luxuriöse Schmuckstücke verwendet.
- 999: Reines Gold oder Feingold, wird selten alleine verwendet, ist jedoch wichtig für besondere Anwendungen und Investitionen.
In Deutschland darf Schmuck und Gerät in jedem Goldfeingehalt legiert und angeboten werden. Die Stempelung des Feingehaltes ist nicht zwingend vorgeschrieben, jedoch müssen im Falle einer Stempelung die gesetzlichen Vorschriften eingehalten werden. Der genaue Feingehalt kann nur durch eine Laboranalyse bestimmt werden. Im Alltag wird zur annähernden Bestimmung des Feingehaltes häufig eine Stichprobe verwendet.
Verwendung von Feingold in der Schmuckherstellung
Mokume Gane Technik
Eine besondere Anwendung von Goldlegierungen, einschließlich Feingold, ist die Mokume Gane Technik. Diese traditionelle japanische Schmiedetechnik erzeugt einzigartige Muster, die an Holzmaserungen erinnern. Mokume Gane Trauringe, wie die Abura-Ringe, nutzen die Farbvielfalt und Eigenschaften verschiedener Goldlegierungen, um beeindruckende und individuelle Schmuckstücke zu schaffen. Mehr über Mokume Gane.
Eheringe und Verlobungsringe
Feingold wird oft in Eheringen und Verlobungsringen verwendet, entweder allein oder in Legierungen, um die Haltbarkeit und Beständigkeit des Schmucks zu gewährleisten. Die warme, gelbe Farbe des Goldes symbolisiert Liebe, Beständigkeit und Wohlstand und ist daher perfekt für diese bedeutungsvollen Schmuckstücke.
Luxusschmuck
Für Luxusschmuckstücke wird häufig 750er Gold verwendet, da es eine hervorragende Balance zwischen Reinheit und Haltbarkeit bietet. Diese Legierung ist ideal für aufwendige Designs und Schmuckstücke, die einen hohen Feingehalt erfordern, um den luxuriösen Charakter zu unterstreichen.
Pflege und Wartung von Feingoldschmuck
Um die Schönheit und den Glanz von Feingoldschmuck zu bewahren, ist eine sorgfältige Pflege notwendig. Hier einige Tipps:
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Reinigung: Reinigen Sie Feingoldschmuck regelmäßig mit einer milden Seifenlösung und einem weichen Tuch. Vermeiden Sie abrasive Reinigungsmittel, die die Oberfläche des Goldes zerkratzen könnten. Anleitung zur Schmuckreinigung.
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Aufbewahrung: Bewahren Sie Feingoldschmuck getrennt von anderen Schmuckstücken auf, um Kratzer zu vermeiden. Am besten verwenden Sie ein weiches Schmuckkästchen oder eine Schmucktasche.
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Vermeidung von Chemikalien: Vermeiden Sie den Kontakt mit scharfen Chemikalien, Parfums und Haarsprays, da diese das Gold beschädigen können. Legen Sie Ihren Schmuck ab, wenn Sie Hausarbeiten erledigen oder schwimmen gehen.
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Professionelle Wartung: Lassen Sie Ihren Feingoldschmuck regelmäßig von einem Fachmann überprüfen und polieren, um Kratzer zu entfernen und den Glanz zu bewahren. Fachgeschäfte für Schmuckpflege.
Alles in Allem:
Feingold, in seiner reinsten Form, ist ein faszinierendes Edelmetall mit einer reichen Geschichte und vielseitigen Anwendungsmöglichkeiten in der Schmuckherstellung. Durch Legierungen mit Metallen wie Silber und Kupfer entstehen unterschiedliche Farbtöne und Eigenschaften, die Feingold für eine Vielzahl von Schmuckstücken geeignet machen. Ob in klassischen Eheringen, luxuriösem Schmuck oder in der traditionellen Mokume Gane Technik – Feingold bleibt ein zeitloses und geschätztes Material, das für seine Schönheit und Beständigkeit geliebt wird.