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Welches Edelmetall läuft nicht an? – Unterschiede & Pflege erklärt

Welches Edelmetall läuft nicht an?

Viele Schmuckträgerinnen und Schmuckträger stellen sich früher oder später diese Frage: Welches Edelmetall läuft nicht an? Verfärbungen, matte Oberflächen oder dunkle Stellen werden oft als Qualitätsmangel wahrgenommen. In der handwerklichen Praxis handelt es sich dabei jedoch meist um natürliche Oberflächenreaktionen, die je nach Edelmetall unterschiedlich ausfallen.

Entscheidend ist daher nicht nur das Edelmetall selbst, sondern auch dessen Legierung, die Oberflächenbearbeitung, die Tragegewohnheiten und der Kontakt mit Umweltstoffen. Aus Sicht der Schmuckwerkstatt lässt sich gut erklären, welche Metalle anlaufen können – und welche nicht.


Was bedeutet „Anlaufen“ bei Schmuck?

Als Anlaufen bezeichnet man eine chemische Reaktion an der Oberfläche eines Metalls, bei der sich Verbindungen mit Sauerstoff oder Schwefel bilden. Diese Reaktion betrifft in der Regel nur die äußerste Schicht und hat keinen Einfluss auf die Stabilität oder den Wert des Schmuckstücks.

Typische Auslöser für das Anlaufen sind:

  • Luft und Luftfeuchtigkeit
  • Schweiß und Hautkontakt
  • Kosmetika, Parfum oder Haarspray
  • Haushaltschemikalien
  • bestimmte Umwelteinflüsse (z. B. Schwefelverbindungen)

Wichtig: Anlaufen ist kein Zeichen minderer Qualität, sondern eine materialtypische Eigenschaft bestimmter Edelmetalle.


Silber – warum es besonders häufig anläuft

Silber ist das Edelmetall, das am häufigsten mit dem Thema Anlaufen in Verbindung gebracht wird. In der Schmuckherstellung wird meist Sterlingsilber (925) verwendet, das zu 92,5 % aus Silber besteht.

Silber reagiert besonders empfindlich auf Schwefelverbindungen in der Luft. Dabei entsteht Silbersulfid, das sich als dunkler Belag auf der Oberfläche zeigt. Diese Reaktion kann bereits bei normaler Lagerung auftreten – selbst dann, wenn der Schmuck nicht getragen wird.

Aus werkstattlicher Sicht ist wichtig zu wissen:

  • Anlaufen ist oberflächlich
  • Es lässt sich leicht entfernen
  • Die Substanz des Schmuckstücks bleibt vollständig erhalten

Mit geeigneter Reinigung oder professioneller Aufarbeitung lässt sich Silberschmuck jederzeit wieder in seinen ursprünglichen Zustand versetzen.


Gold – sehr beständig, abhängig von der Legierung

Gold gehört zu den chemisch stabilsten Metallen. Reines Gold (Feingold 999) läuft nicht an und verändert seine Oberfläche nicht. Im Schmuck wird Gold jedoch nahezu immer legiert, da Feingold für den Alltag zu weich wäre.

Ob Gold anläuft, hängt daher vor allem vom Feingehalt und den beigemischten Metallen ab:

  • Gold 750 und Gold 585 sind sehr stabil
  • Sehr niedrige Feingehalte (z. B. 333) können leichte Veränderungen zeigen
  • Weißgold kann durch Legierungsbestandteile etwas empfindlicher reagieren

In der Praxis zeigt sich Goldschmuck meist äußerst pflegeleicht. Veränderungen treten eher durch mechanische Beanspruchung (Kratzer, Glanzverlust) als durch chemisches Anlaufen auf.


Platin – extrem widerstandsfähig und nicht anlauffähig

Platin zählt zu den beständigsten Edelmetallen überhaupt. Es reagiert weder mit Sauerstoff noch mit Schwefel und läuft daher nicht an.

Im Schmuck wird Platin meist mit sehr hohem Feingehalt (z. B. 950) verarbeitet. Das Material ist dicht, schwer und äußerst langlebig. Veränderungen an der Oberfläche entstehen ausschließlich durch mechanische Einwirkung.

Diese äußern sich als sogenannte Patina: eine feine, gleichmäßige Oberflächenstruktur, die viele Trägerinnen und Träger sogar als besonders edel empfinden.


Palladium – helles Edelmetall mit hoher Stabilität

Palladium gehört zur Platingruppe und besitzt ähnliche Eigenschaften wie Platin. Es ist chemisch sehr stabil und läuft ebenfalls nicht an.

Palladium wird im Schmuck häufig als Alternative zu Weißgold eingesetzt. Die natürliche, helle Farbe bleibt dauerhaft erhalten, ohne dass eine zusätzliche Oberflächenveredelung notwendig ist.

Auch bei Palladium entstehen Gebrauchsspuren ausschließlich durch mechanische Beanspruchung, nicht durch chemische Reaktionen.


Welche Rolle spielt die Oberflächenbearbeitung?

Ob Veränderungen sichtbar sind, hängt nicht nur vom Edelmetall ab, sondern auch von der gewählten Oberfläche:

  • Polierte Oberflächen zeigen Kratzer schneller
  • Mattierte Oberflächen wirken gleichmäßiger
  • Strukturierte Oberflächen kaschieren Gebrauchsspuren

Aus werkstattlicher Sicht lässt sich die Oberfläche gezielt so wählen, dass sie optimal zum Trageverhalten passt.


Wissen aus der Schmuckwerkstatt

Die Frage „Welches Edelmetall läuft nicht an?“ lässt sich klar beantworten:

  • Silber kann anlaufen – lässt sich aber leicht reinigen
  • Gold ist sehr stabil, abhängig von Feingehalt und Legierung
  • Platin und Palladium laufen nicht an

Entscheidend ist immer das Zusammenspiel aus Material, Legierung, Oberfläche und Alltagseinsatz. Eine fachkundige Beratung hilft dabei, das passende Edelmetall für langfristige Freude am Schmuck zu wählen.

Grundlegende Informationen zu Edelmetallen im Alltag haben wir in unserem zentralen Ratgeber aus Sicht der Schmuckwerkstatt für Sie zusammengefasst.

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